Die ersten Tage
Während der gesamten Brutzeit habe ich der Fütterung des Brutpärchens große Aufmerksamkeit gewidmet. Die üblicherweise abwechslungsreiche Kost wurde mit Beginn des eindeutigen Paarungsverhaltens nochmals erweitert und um einige "Spezialitäten" angereichert: Joghurt mit Haferflocken oder ein hart gekochtes Ei, öfter als üblich ein paar Walnüsse, Kalzium reiche Früchte.
Es mag an der Ernährung gelegen haben, dass der Übergang zur Fütterung der geschlüpften Kücken durch die Henne eigentlich immer gut geklappt hat. Und der Hahn, der in den Tagen nach dem Schlupf seine "Versorgerrolle" mit noch größerem, liebevollem Engagement nachkommt, trägt das Seinige dazu bei.
Mir kommt es darauf an, dass die kleinen Nesthocker nun möglichst lang und regelmäßig durch die Henne gefüttert werden. Das muss man kontrollieren, in dem überprüft wird, ob die Kröpfe der Kleinen gefüllt sind und sich auch leeren. Kurze Inspektionsblicke sollten dafür reichen. Klappt alles gut, sollten die Kleinen bis zu fünf Wochen bei der Henne bleiben. So erhalten sie die beste Nahrungszusammensetzung zur Stärkung des Immunsystems.
Mutter und Kind im trauten Heim
Da zwar die Henne das Nest zum Koten kurz verlässt, nicht jedoch die Brut, verschmutzt das Nest sehr schnell - Grund für die Entwicklung von Krankheitserregern und die Steigerung der Mortalitätsrate im Nest. Deshalb ist bei mir zunächst einmal wöchentlich, später alle drei Tage eine Reinigung des Nestes angesagt. Ich nutze diese Gelegenheit, um die Kücken zu entnehmen, ihr Gewicht zu kontrollieren und - soweit erforderlich - vorsichtig zu reinigen. Das Nest wird mit einer Grundlage aus Buchengranulat ausgestattet. Das saugt den Kot der Kleinen bis zur nächsten Reinigung auf. Langsam beginnt der erste Flaum, die Jungtiere wechseln ihre rosa Farbe in ein dunkler werdendes Grau. Mit der dritten Woche sind die ersten Federkiele an den Flügeln zu erkennen.
