Gabis Papageienbrut

Paarung

Ich hatte einen 40 Kg schweren und entsprechend dicken Eichenstamm, der innen ausgehöhlt ist und an einer Seite einen runden Einschlupf hat, als Nistkasten außerhalb des Käfigs angebracht und über eine Röhre mit dem Käfig verbunden. So eine Veränderung der Lebensumgebung führt bei "stock konservativen" Papageien zunächst einmal zu ängstlichem, später unsicherem Desinteresse.  Das Pärchen verkroch sich in die äußerst andere Ecke des Käfigs und wartete ab - eine Reaktion, die man bei jedem neuen Spielzeug und bei jeder Veränderung der Umgebung feststellen muss.

Es dauerte Wochen, bis das Männchen begann, mit vorsichtiger Neugier das "Monstrum" zu erkunden.  Nach weiteren Wochen der Erkundung auch des Inneren war zu beobachten, dass das Männchen sich bemühte, sein Weibchen von den "Vorzügen" des Inneren der Nisthöhle zu überzeugen und sie zur "Inspektion" zu locken. Irgendwann zeugten starke "Arbeitsgeräusche"  im Inneren davon, dass der tiefere Sinn des Nistkastens verstanden war.

Wer stört, wird „angemeckert“!

Wer stört, wird „angemeckert“!

Wer stört, wird „angemeckert“!

Wer stört, wird „angemeckert“!

Wer stört, wird „angemeckert“!

Es begann der nächste Abschnitt eines Rituals, das ich zu späteren Zeiten immer wieder - wenn auch verkürzt - beobachten durfte: Das Weibchen verblieb für längere Zeitabschnitte im Nistkasten und das Männchen begann, Nahrung aufzunehmen und sie dann im Eingang der Nisthöhle zu füttern - und sie ließ es zu. Wir hatten den Eindruck, sie testet seine "Versorgerqualitäten". Das scheint nicht abwegig, denn wenn das Weibchen auf einem Gelege hockt und brütet, verlässt Sie die Höhle nur noch kurz zum Koten und ist deshalb auf die Fütterung durch das Männchen angewiesen. Ohne seine Versorgung wären Temperatur und Schutz der Brut vor Nesträubern nicht gewährleistet.

Unser Amadeus muss diesen "Test" gut bestanden haben, denn nach einiger Trainingszeit konnte man früh morgens bei erstem Tageslicht Kopulationsgeräusche hören: das Treten. Begleitet von leisem, aufgeregten Gurren und Auf- und Abtippeln auf der Stange versuchen Hahn und Henne, ihre Kloaken aufeinander zu reiben - eine nicht ganz einfache "Stellung", bei der sie sich tief abduckt und die Flügel spreizt und er sich von oben nähert. Diese Akrobatik ist Voraussetzung dafür, dass die Eier tatsächlich befruchtet werden. Der Vorgang wiederholt sich mehrmals am Tag und an mehreren Tagen hintereinander.

Nur kurze Zeit nach dem letzten Tritt legt die Henne das erste Ei. Unsere Ronja arbeitet wie ein Uhrwerk - sie legt dann im Abstand von zwei Tagen ein weiteres und nach wiederum zwei Tagen ein drittes Ei. Kleinere Papageienarten können kürzere, größere, z.B. Aras, längere Lege-Intervalle haben. Es wird berichtet, dass es Gelege bis zu einem Umfang von fünf Eiern geben kann. Bei mir sind es nie mehr als drei geworden. Sowohl in freier Natur als auch in Menschenhand ist das Lege-Intervall 1 Jahr. Die Legezeit lag bei mir grundsätzlich im Zeitraum zwischen September und März.

Gaby mit drei Papageien (Foto)

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