Gabis Papageienbrut

Meine Zucht

Leben mit den „Grauen“

Meine persönlichen Erfahrungen im Umgang mit Graupapageien begannen vor gut 20 Jahren, als ich mir durch einen glücklichen Zufall meinen lang gehegten Traum erfüllen durfte: Von einer netten, älteren Dame, der die Pflege Ihres Graupapageis zu anstrengend wurde, übernahm ich NERO, meinen ersten „Grauen“.

Heute – mehr als 20 Jahre und viele Erfahrungen und Erlebnisse später – umfasst unser Vogelschwarm insgesamt 13 Graupapageien. Aus einer Voliere im Wohnzimmer wurde ein 40 qm Freiflug-Anbau an unser Haus, in dem wir auf alle Käfige für immer verzichten konnten.

Dazwischen lagen eine Reihe von Stationen, die ich hier auszugsweise  anführen möchte, um einige der gewonnen Erfahrungen aufzuzeigen.

Graupapageien sind keine Einzelgänger – obwohl sie ihr Dasein heute noch immer sehr häufig alleine fristen müssen. Will man einen einzelnen Graupapagei halten, was ich nicht empfehlen kann, benötigt er sehr viel Aufmerksamkeit und Zuwendung – und sehr viel Beschäftigung. Und dazu gehört auch sehr viel Aufenthalt außerhalb des Käfigs. Denn Vögel sind nun einmal FLUGtiere. Mein NERO bekam also sehr schnell einen großen Käfig und einen Freund – AMADEUS.

Leider haben wir bei der ersten Routineuntersuchung beim Tierarzt feststellen müssen, dass NERO schon bei der Übernahme unter einer typischen Vogelkrankheit litt: der Aspergillose,  einer Verpilzung der Luftsäcke, die auf falsche Ernährung zurückzuführen ist (hierzu mehr im Kapitel Ernährungsfragen).

AMADEUS erhielt einen neuen Freund: TITUS. Nach kurzer Zeit begannen sich beide – bei bester Freundschaft – zu rupfen. Rupfen ist ein bekanntes Verhalten, dass aus den verschiedensten Gründen auftreten kann und das uns zeigt, dass Graupapageien sehr sensible Tiere sind, die auch auf soziale Verhältnisse reagieren. Nach einer Geschlechter-
bestimmung – damals noch durch Endoskopie, heute durch DNA-Untersuchung möglich – lautete das Ergebnis: zwei Männchen. Um das Rupfen zu unterbinden kamen zwei Weibchen dazu.

Eine Verpaarung ist nicht unkompliziert – und wenn sich ein Weibchen und ein Männchen gegenseitig dulden, bedeutet das noch lange nicht, dass daraus eine Brutgemeinschaft entsteht (hierzu mehr im Kapitel Handaufzucht). Der Zukauf eines zweiten Graupapageis sollte also immer unter dem Vorbehalt geschehen, dass eine Rückgabe bei Verpaarungsproblemen  möglich ist. Auf Züchter und Verkäufer, die sich darauf nicht einlassen, sollte man verzichten!

Ich hatte großes Glück: Beide Paare ließen sich aufeinander ein. Ich habe später – beim Verkauf eigener Nachzüchtungen – auch gegenteilige Erfahrungen machen müssen und die Tiere dann selbstverständlich wieder zurückgenommen (dazu mehr im Kapitel Kaufhinweise).

Mit zwei Paaren begann natürlich das Interesse an Fragen der Brut und Zucht. Diesem Thema habe ich ein eigenes Kapitel (Handaufzucht) gewidmet. Die Bereitschaft vieler Züchter, über das „wie“ und „wann“ und „wo“ Auskunft zu geben, um aus Erfahrungen anderer zu lernen, habe ich als äußerst begrenzt erlebt. Ich sehe das anders und gebe gerne Einblick in meine Erfolge und traurigen Misserfolge. Eines haben mir aber alle Züchter versucht, Glauben zu machen: In einem belebten Wohnzimmer, mit Kindern, Musik, Telefon, Fernseher und abendlichem Besuch von Freunden ist eine Zucht unmöglich – sie haben sich getäuscht! Mein Glück hat mehr als ein Jahr gebraucht, um sich durchzusetzen. Dann war der erste Erfolg im Nistkasten: Eier!!! Schnell stand ich vor mehr Fragen, als Antworten. Sind die Eier befruchtet? Wird die Henne sie durchhaltend bebrüten? Kommt es auch zum Schlupf? Werden die Beiden die Brut auch füttern? Ausreichend? Wie lange? Und wenn nicht?

Ich habe auf alle Fragen Antworten gefunden – häufig durch intensive Literaturrecherche – manchmal durch beherztes Eingreifen,  immer durch gezielte Beobachtung – und manchmal durch bittere Erfahrungen (siehe Kapitel Handaufzucht).

Aus dem ersten Mal ist ein regelmäßiger Zuchterfolg geworden, der bis zum heutigen Tag anhält. Irgendwann stellte sich dann die Frage,  wem man nach vielen Wochen intensiver Pflege und Aufzucht seine geliebten Schätze anvertraut. Da ich nicht für den monetären Erfolg züchte, habe ich mir und meinen Kunden ein „Ritual“ auferlegt, das zur Kauf- bzw. Verkaufsentscheidung führt.  Jeder potenzielle Kunde muss die Bereitschaft mitbringen, mich in meinem Hause zu besuchen. Bei dieser Gelegenheit des „gegenseitigen Kennenlernens“ kann der Kunde abschätzen, ob er seinen Papagei aus einer Keller- oder Garagenzucht erwirbt – oder eben nicht – und ich kann im Verlaufe des Besuches einen Eindruck darüber gewinnen, ob der Kunde die erforderlichen Voraussetzungen (und Einstellungen) für die Haltung von Graupapageien mitbringt. Grundsätzlich übergebe ich dann den Vogel in der Wohnung des Käufers – und erhalte einen Überblick über die zwischenzeitlich beim Käufer geschaffenen Haltungsbedingungen. Und ich sage ganz offen: Wer das nicht mag, ist nicht mein Kunde. Übrigens: Alle meine bisherigen Käufer stehen noch immer mit mir in freundlichem Kontakt! (Mehr im Kapitel Kaufhinweise)

Eine möglichst artgerechte Haltung von Graupapageien setzt voraus, dass man sich über die Lebensgewohnheiten in der Natur informiert. Kein Wohnzimmer kann diese Bedingungen ersetzen. Dennoch kann man sich bemühen, mit geringem Aufwand einen Mindeststandard für das Wohlbefinden zu realisieren (Einzelheiten dazu im Kapitel Unterbringung).

Gesundheit und langes Leben ist in besonderem Maße eine Frage der Ernährung. Hier kann man vieles falsch – und mit etwas Hintergrundwissen alles richtig machen. Meine Erfahrungen habe ich im Kapitel Ernährungsfragen zusammengefasst.

Gaby mit drei Papageien (Foto)

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