Ernährungsfragen

Was man weiß und was man wissen sollte

Noch vor wenigen Jahren glaubte man, die beste Nahrung für Papageien seien Sonnen-
blumenkerne, Kardi-Saat und Erdnüsse. Jeder verantwortungsvolle Züchter und jeder Tierarzt kann jedoch nur davor warnen.

Lagerungs- und Verarbeitungsmethoden der Tiernahrungshändler können nicht verhindern, dass sich bei diesen Grundnahrungsmitteln Pilz- und Schimmelsporen einlagern, die für die häufigste Papageienkrankheit von im Haus gehaltenen Papageien verantwortlich sind: die Aspergillose. Pilzsporen aus der Nahrung lagern sich in den Lungensäcken ab, die Tiere beginnen laut und schwer zu atmen und ersticken nach einem langen, qualvollen Kampf, der sich endlos hinziehen kann. Das Ergebnis ist häufig ein früher Tod. Also: Weg mit den alten Ernährungsrezepten! Erkennt man frühzeitig  häufiges Gähnen und Niesen sowie ein betontes Strecken des Halses, sind das erste Anzeichen, auf die man reagieren sollte. Es folgen Atembeschwerden nach dem Flug und Würgen. Insbesondere bei  Jungtieren kann sich eine schlagartige Vermehrung der Pilze (Mykotoxikose) entwickeln. Frühzeitig erkannt, kann der Facharzt durch verordnete Therapeutika und Unterstützung des Immunsystems helfen.

Die ausgewogene Nahrung für Graupapageien heute setzt sich aus folgenden Bausteinen zusammen:

• Täglich: Pelletfutter als Grundnahrungsmittel

• Täglich: frische Früchte oder/und frisches Gemüse

• Einmal wöchentlich abwechselnd: ausgewählte Nüsse, Joghurt, gekochter Reis, gekochte Nudeln, gekochtes Ei, Hähnchenbeinknochen

• Mehrmals täglich: frisches Wasser

• Wenn verfügbar: frische Zweige von ungespritzten, ausgewählten Büschen und Bäumen.

Und das Geheimnis heißt "Abwechslung".